Davos, 4. Februar 2021
Jetzt reagieren - Erhöhte Gefährdungslage im TRZ Landhaus Laret durch neue COVID-Mutationen
Sehr geehrter Herr Peyer
Sehr geehrte Verantwortliche für Gesundheitsvorsorge und Verwaltung
Corona ist immer noch da. Die Ausbreitung der ansteckenderen Virusmutationen auch in Davos macht besorgt. Als Verantwortliche ist es Ihre Aufgabe, Massnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Bewohner*innen der Transitheime und der Betreuerteams bestmöglich zu gewährleisten.
Im Herbst 2020 verliefen die COVID19-Ansteckungen im TRZ Landhaus Laret glücklicherweise glimpflich. Die Gefährdungslage ändert sich nun durch die neuen Virusmutationen grundlegend, wie grossflächige Ansteckungswellen in Schulen, Kindergärten, Hotels und auch Asylzentren zeigen. Eine solche Infektionsreihe gilt es in den Bündner Kollektivunterkünften bestmöglich zu vermeiden. Heute weiss man zudem, dass auch symptomlose und milde Krankheitsverläufe schwerwiegende Langzeitfolgen nach sich ziehen können.
"In diesem Setting mit so vielen Leuten auf engem Raum ist ein Schutzkonzept nicht praktikabel", sagte der stellvertretende Kantonsarzt Dr. Jürg Schneider im Oktober 2020 zur Kollektivunterkunft Laret mit Gemeinschaftsküche, geteilten Sanitäreinrichtungen und Mehrbett- und Familienzimmern.
Die Gefährdung der Bewohner*innen ist durch die ansteckenderen Virusmutationen deutlich gestiegen. Das umgehende Ergreifen zusätzlicher Massnahmen ist daher unabdingbar:
- Die Belegungsdichte reduzieren
- Externe Unterbringung ermöglichen
Krisenbedingt sollte auch die individuelle Unterbringung für Geflüchtete mit F-VA7-minus-Status erleichtert und ermöglicht werden. Eine Unterstützung bei einer (temporären) externen Unterbringung hatte der Krisenstab der Gemeinde Davos im Frühsommer zum Beispiel konkret zugesichert.
- In Innenräumen FFP2-Masken verwenden
Generell Informationen in den Herkunftssprachen und interkulturelle Dolmetscher in die Kommunikation einbeziehen.
- Regelmässig Betriebstests im Heim durchführen
- Verdachtsfälle und deren Kontaktpersonen konsequent testen und evtl. isolieren
- Prioritäre Impfung
Auch Asylsuchende und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge haben in der Schweiz das Recht auf Hilfe in einer Notlage und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Deshalb danken wir schon jetzt für ihr rasches Handeln.
Freundliche Grüsse
Hannah Thullen Johanna Veit Gröbner
Präsidentin Verein IG offenes Davos Geschäftsführung Verein IG offenes Davos
Kopie an
Marcel Suter
Michèle Stephani
Dr. med Marina Jamnicki
Philipp Wilhelm