Die beiden Frauen treffen sich in der Beratungsstelle des Vereins im Ev. Kirchgemeindehaus zum Deutsch-Lernen. Stephan Winands und Kalab Hagos bei einem ihrer wöchentlichen Treffen. Daphne Bron-van der Schalk, die Projekt-Leiterin | Im Mentoringprojekt des Vereins IG offenes Davos treffen sich Geflüchtete und Freiwillige einmal pro Woche. Ob Unterstützung beim Deutschlernen, Konversation bei einem Spaziergang, Hilfe bei Hausaufgaben oder Begleitung im Alltag - die "Mentor:innen" fungieren für die Geflüchteten als kulturelle Türöffner und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Klare Rahmenbedingungen geben Struktur und Sicherheit. Wenn eine Freiwillige oder ein Freiwilliger und ein Flüchtling das erste Mal einander gegenübersitzen, ist es für beide ein spannender Moment. Wer ist diese Person, welche ich in Zukunft regelmässig treffen werde? Die Projektleiterin Daphne Bron-van der Schalk leitet das Gespräch, wobei Mentor:in und Mentee sich vorstellen und Wünsche und Möglichkeiten besprechen. Am Schluss stellen sie eine Vereinbarung auf. In den meisten Fällen wünschen sich die Geflüchteten Unterstützung beim Deutschlernen sowie allgemeine Begleitung bei der Integration. Das Mentoring wird zunächst für drei Monate vereinbart, aber in fast allen Fällen nachher verlängert. Seit Projektbeginn 2014 haben zirka 60 Freiwillige aus Davos und Umgebung ihre Freizeit während ein bis zwei Stunden pro Woche mit einer geflüchteten Person (auch Kinder bzw. Jugendliche) verbracht. Viele dieser Freiwilligen sind selber auch Ausländer:innen. So zum Beispiel der Deutsche Stephan Winands, der schon lange in der Schweiz wohnt: „Ich wurde selber herzlich hier aufgenommen und möchte das anderen weitergeben. Mir ist wichtig, Menschen bei der Integration zu unterstützen“, sagt er über seine Motivation. Er war in den letzten Jahren schon zweimal Mentor und hat dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. „Das, was ich in den Kontakt mit den Flüchtlingen investiert habe, kam mindestens wieder zurück. Dabei habe ich selbst auch viel gelernt. Die gute Struktur des Mentoringprojekts und die professionelle Begleitung durch die Projektleiterin haben sicher auch dazu beigetragen“, so Winands. Der 22-jährige anerkannte Flüchtling Kalab Hagos aus Eritrea äussert sich begeistert über die Zeit, die er mit seinem Mentor Stephan verbracht hat: „Er war immer sehr nett zu mir. Mit seiner Unterstützung habe ich die A2-Deutschprüfung bestanden und sogar eine neue Wohnung gefunden“. Das Projekt wird von der Fachstelle Integration des Kantons Graubünden finanziell unterstützt. Die Geflüchteten, welche sich ein Mentoring wünschen, werden von der Beratungsstelle für Asylsuchende des Vereins IG offenes Davos oder vom Sozialdienst Davos bei der Projektleiterin Daphne Bron- van der Schalk angemeldet. Sie ist für dieses Projekt vom Verein angestellt. 2016 gab es insgesamt 40 Mentorings. Mehrheitlich entwickeln sich sehr gute Kontakte, wobei die Teilnehmenden sich einmal pro Woche nach Wunsch entweder in der Beratungsstelle, beim Freiwilligen oder beim Flüchtling zuhause treffen. Manchmal kommt es nach Beendung des Mentorings zu weiteren Begegnungen oder gegenseitigen Einladungen. Wer Interesse hat, als Mentor oder Mentorin einen Flüchtling zu unterstützen, kann sich bei der Projektleiterin Daphne Bron-van der Schalk ([email protected]) melden. Weitere Infos, die Rahmenbedingungen und ein Anmeldeformular finden Sie hier: Mentorinnenprojekt Kontakt: Daphne Bron-van der Schalk [email protected] |
|
AKTUELLES
ÄLTERE BEITRÄGE
November 2024
|