Die IG offenes Davos strahlt nach aussen und bekommt viel Anerkennung
Wichtige Meilensteine
- An der Regierungschefkonferenz der Arge Alp erhält der Verein IG offenes Davos im Juni 2017 einen Hauptpreis für seine innovativen Projekte zur "Integration im Alpenraum". (siehe Bewerbung unten)
- Im Dezember 2017 wird der IG offenes Davos der Benevol-Preis des Kanton Graubünden verliehen.
- Im 2019 gibt es zum 10-jährigen Bestehen "10 Höhepunkte" im Vereinsleben: Das sind Feste, Lesungen, Podiumsdikussionen und das mit Romana Ganzoni entstandene Buch: "So fern so nah - Heimat und Hoffnungen von jungen Geflüchteten".
- Der Wildmannli-Preis 2020 ehrt das konsequente Engagement für Begegnungen zwischen Heimischen und Neuankommenden und die vielen inklusiven Angebote.
- Wichtig für den Verein war die gosszügige Unterstützung durch die Glückskette aus ihrer Sammlung Jeder Rappen zählt für "Kinder - allein auf der Flucht". Von 2017 bis 2022 konnten aus diesen Geldern Projekte und Teilzeitanstellungen finanziert werden.
- Seit 2021 hat der Verein eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton und der Gemeinde. Wichtige Projekte werden zudem von der Fachstelle Integration Graubünden, von SWISSLOS Kultur Graubünden und Davos Kultur mitfinanziert.
- In einem Regierungsbeschluss wird der IG offenes Davos ein Drittel aus der Bettagskollekte 2023 wird zugesprochen. Weitere Organisationen, die wertvolle Dienstleistungen für die Bündner Bevölkerung erbringen, sind die Pro Juventute Schweiz – 147.ch und die Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie- und Psychisch-Kranken Graubünden.
Internationale Auszeichnung beim Arge-Alp-Preis 2017 "Integration im Alpenraum"
Der Arge-Alp-Preis 2017 zeichnet innovative Projekte zur Integration im Alpenraum aus. Gesucht wurden Projekte, die Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft ermöglichen und vielfältige Zugangsmöglichkeiten zu Gesellschaft und Kultur im Alpenraum eröffnen. Dies vor dem Hintergrund, dass viele Regionen und Teilregionen im Gebiet der Arge-Alp-Mitgliedsländer die Ankunft einer grossen Anzahl Menschen unterschiedlicher Herkunft erleben. Unsere Gesellschaft wird dadurch kulturell, weltanschaulich, religiös und sozial vielfältiger. Dies hat Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Für den Arge-Alp-Preis 2017 wurden daher Projekte gesucht, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mitgliedsregionen und die kulturelle Identifikation sowohl Einheimischer als auch Zugezogener mit dem Alpenraum stärken. Die Projekte sollten z.B. Dialog und Toleranz fördern, unterschiedliche Weltanschauungen und Wertvorstellungen thematisieren und in ihren Potenzialen wahrnehmen und sich sowohl an Zugezogene und Einheimische richten. Insgesamt 25.000 Euro Preisgeld wurden von einer internationalen Jury vergeben. Nähere Informationen: www.argealp.org
Der Verein IG offenes Davos bewarb sich mit dem Projekttitel „Grenzenlose Gastfreundschaft in einem offenen Davos“ mit folgender Beschreibung seines Engagements: |
30.06.2017. An der Regierungschefkonferenz in Lautrach, Bayern, erhält der Verein IG offenes Davos einen der drei Hauptpreise im Wert von 6000 Euro. Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner (links) und die Bayerische Staatsministerin Beate Merk (rechts) gratulieren den Arge-Alp-Preisträgern Philipp Wilhelm und Johanna Veit Gröbner vom Projekt "Grenzenlose Gastfreundschaft in einem offenen Davos". Foto: Kanton Graubünden
Weitere Infos |
Grenzenlose Gastfreundschaft in einem offenen Davos
Beschreibung Mit der Eröffnung eines Transitheims für ca. 100 Asylbewerber in Davos im Jahr 2009 etablierte sich zuerst in einer engagierten losen Gruppierung (ab 2013 in Form eines Vereins) eine starke Stimme für einen menschenwürdigen, gastfreundlichen Aufenthalt der geflüchteten Personen. Da Davos peripher liegt, schaffte man in einem ersten Schritt eine Rechts- und Sozialberatungsstelle mit Internetcafé, die pro Jahr ca. 20 Mandate für Asyl- und Wiedererwägungsverfahren übernimmt u. ca. 1000 Beratungsgespräche führt. Gleichzeitig entstanden durch das Engagement vieler freiwilliger Akteure eine Vielzahl von interkulturellen Begegnungsanlässe: Kulinarische Feste werden gefeiert; der Tourismusort Davos wird gemeinsam im Sommer und Winter entdeckt; ein interkultureller Treff findet als „Café International" wöchentlich statt; es gibt Deutschkonversationskurse und ein 1:1-Mentoringprojekt. Der Verein IG offenes Davos ist eine Anlaufstelle für Privatpersonen und Arbeitgeber, Vermieter, Kleiderspender, Betriebe, Vereine und Schulklassen, die sich offen für die geflüchteten Menschen engagieren wollen. Sowohl für die geflüchteten Menschen als auch für viele Einheimische und Zuzügler, die sich im Verein engagieren wollen, ist ein breites Angebot entstanden, das durch kreatives Engagement Schritte zur Partizipation und Integration ermöglicht. Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, gemeinsame Werte und die kulturelle Identifikation mit dem Alpenraum Offenheit, Toleranz, Respekt, Fairness und Verbindlichkeit werden in der Vereinsarbeit als gemeinsame Werte verankert. Der Verein IGoD informiert und lädt zum Mitmachen ein. Im Tourismus-, Forschungs-, und Gesundheitsort engagieren sich neben Einheimischen auch viele Neuansässige im Verein. Wenn der Hockeyclub Davos Kursleiter für jugendliche unbegleitete Asylsucher wird, wenn Schneesport unter Anleitung ermöglicht wird oder wenn ein Hotelbetrieb Schnupperlehren im Gastgewerbe anbietet, öffnen sich Anbieter in der langjährigen Tradition des Gastgebers im Tourismusort Davos. Das Engagement im Begleiten von und zu Angeboten schafft interkulturelle Gruppenerlebnisse (z.B. Rahmenprogramm zu Fotoausstellung Migration, Besuch Kindertheater, (Schlittel-)Ausflüge). Stärkung und Vermittlung gemeinsamer Grundwerte Engagiert organisierte Begegnungsanlässe sind ein Eckpfeiler des Aktivitätenangebots des Vereins. Auch die Befähigung der Asylsuchenden selbst ist ein wichtiges Anliegen: Eine solide Rechtsvertretung, Hilfe bei Arbeits- und Wohnungssuche und Deutschkurse für Erwachsene werden vom Kanton für Asylsuchende im Verfahren und z.T. für vorläufig aufgenommene Flüchtlinge nämlich vor Ort nicht angeboten. Bei den gemeinsamen Stunden im Café international wird kreativ auf Jahreszeitenrituale aller Kulturen Wert gelegt und Menschen eine wertschätzende und sinnstiftende Welt neben der sehr engen Gemeinschaftsunterkunft im Asylheim geöffnet. Die Auseinandersetzung und der Dialog schaffen eine gemeinsame Wertebasis. Die Berichterstattung über den Verein IGoD in den lokalen Medien hilft, einen respektvollen, menschlichen, offenen Blick zu verankern. Zielgruppen der Angebote Das Engagement des Vereins IGoD richtet sich nicht nur an Asylbewerber und Flüchtlinge und deren Unterstützung, sondern auch an die Zivilgesellschaft. Es ist mit ein Verdienst des Vereins IGoD, dass in der Region eine grundsätzlich positive Grundhaltung gegenüber geflüchteten Personen herrscht. Integration kann nur stattfinden, wenn auch die aufnehmende Gesellschaft den Mut für die Auseinandersetzung und Begegnung mit dem einzelnen Geflüchteten aufbringt. Die Schaffung und Begleitung solcher niederschwelligen Anlässe durch Türöffner sind Voraussetzung dazu. Bereiche der Integrationsangebote MigrantInnen sollen die Chance haben, sich zu integrieren. Dazu braucht es erste Schritte und Angebote, das zu fördern. Der Verein IGoD vereinigt viele Einzelprojekte unterschiedlichster Bereiche:
Internationalität Weltoffenheit hat in Davos traditionsgemäss zu viel Innovation geführt. Davos ist als Tourismus-, Forschungs-, und Gesundheitsort Wohnort für viele Menschen ohne Davoser Wurzeln. Gerade Vereinsmitglieder aus dieser Bevölkerungsgruppe haben gemeinsam mit Einheimischen sehr engagiert eine positive Wertehaltung in der Gesellschaft neu verankert. Grenzenlos gastfreundlich möchte man gegenüber Migranten aus rund 30 verschiedenen Nationen aus aller Welt sein. Innovations- bzw. Modellcharakter Das Angebot des Vereins IGoD hat insofern Modellcharakter, weil es verschiedenste Integrationsangebote, die die Zivilbevölkerung leisten kann, bündelt. Ein gemeinsamer Ansprechpartner und eine vernetzende Infostelle sind geschaffen worden. Die Randregion Davos kann insbesondere durch diese rein auf Spendenbasis finanzierte (Beratungs-)Stelle und viel engagierte Freiwilligenarbeit lebenswert für Neuankommende am Rande der Gesellschaft sein. Das vielfältige und breitgefächerte Engagement für Geflüchtete ist sonst nur aus dem urbanen Raum bekannt. Ein integratives, multikulturelles Angebot in der Peripherie aufzubauen, stetig zu erweitern und immer mehr von den regionalen Begebenheiten profitieren zu können, macht ganz Davos zu einem gastfreundlicheren Ort, der Heterogenität bejaht und zugleich seine kulturellen Wurzeln vertieft. |