Fürs gelingende interkulturelle Zusammenleben in Davos bietet der Verein eine Vielfalt von Mitmachgelegenheiten an. Im Rückblick auf das Vereinsjahr stellte Co-Präsidentin Bettina Kiefer die wöchentlichen Angebote zur Beratung und Unterstützung (Beratungsstelle, Mentoring, Sprachtrainings) und die vielen Begegnungsanlässe (Sonntagstisch, Café international, Projekte im Kirchner Museum und im Kulturplatz) vor. Als Freizeitaktivitäten gibt es Intensivschwimmen und eine Snowboardschule. Hallenfussball und -cricket sind sehr beliebt bei den zurzeit ca. 70 unbegleiteten Minderjährigen im Landhaus Laret. An allen Projekten kann man sich beteiligen.
Dank an «Mama Doris»
Doris Schweighauser gab an der Mitgliederversammlung ihr Vorstandsamt ab. Der Verein wurde im Laufe seines Bestehens auch dank ihres Engagements für die Geflüchteten gross. Doris war und ist laut dem Grusswort von Philipp Willhelm - unvoreingenommen, bedingungslos und herzlich - über 15 Jahre hinweg das «Herz und die Muskeln» des Vereins. Der Landammann dankte für den Einsatz und das Vorbild, wie ein gutes Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen gelingen kann. In den Vereinsvorstand wurde neu Anka Topp als Co-Präsidentin gewählt.
Zusammenleben ist (auch Beziehungs-)Arbeit
Im Anschluss an die GV referierte Reto Schnider, wie die Fachstelle Integration GR geflüchtete Personen beim nachhaltigen An- und Weiterkommen in der Schweizer Berufswelt unterstützt. Sprache ist dabei der Schlüssel, um grosse Türen aufzustossen. Das gilt im Besonderen auch in der Arbeitswelt. Im Kanton Graubünden werden vorläufig aufgenommene Personen und anerkannte Flüchtlinge nach Erreichen des Sprachniveaus A2 von einem persönlichen Jobcoach über mehrere Jahre hinweg begleitet. Nach einem Assessment in Bad Ragaz helfen diese, die Ressourcen, Talente, Wünsche und Vorstellungen der Klient:innen einzuordnen und den weiteren Weg gemeinsam zu planen und schrittweise zu organisieren. Interessierte Unternehmungen und Handwerksbetriebe werden durch Beratung, attraktive Erstpraktika und Teillohnmodelle unterstützt. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Arbeitgeber:innen mit den motivierten Angestellten sehr zufrieden sind. Die Bündner Erwerbsquote liegt deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Auch Asylsuchende dürfen einer Arbeit nachgehen. Diese Erwerbstätigkeit ist bewilligungspflichtig und kann über die Einwohnerkontrolle der Wohngemeinde beantragt werden. Vertriebene Personen aus der Ukraine können die Unterstützungsangebote der Fachstelle Integration nutzen und ein individuelles Coaching in Anspruch nehmen.
Kinder gut betreut zu wissen, sich im Alltag wohlzufühlen, die Sprache zu sprechen, einer Beschäftigung nachzugehen, zu merken, dass Vielfalt anerkannt wird, Kontakte pflegen zu können, sind wichtig, damit geflüchtete Menschen ihren manchmal nicht ebenen, langen Weg meistern können. Die Zusammenarbeit der Fachstelle Integration im Amt für Migration und Zivilrecht Graubünden mit Vereinen wie der IG offenes Davos bildet dabei eine wichtige Komponente und wirkt sich bereichernd in der gesamten Integrationslandschaft aus.
Mehr Infos unter:
www.offenesdavos.ch
www.afm.gr.ch / www.integration.gr.ch / www.hallo.gr.ch / www.fluechtlinge.gr.ch